Grisailles – die Kunst des Malens in einer Farbe

Wir begannen mit einer klassischen Maltechnik, die schon von den alten Meistern verwendet wurde: der Grisailletechnik. Dabei wird ein Bild ausschließlich in einer Farbe gemalt – also monochrom – und mit unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen gestaltet, die durch das Mischen mit Weiß entstehen. Durch diese „Graustufen“-Malerei (auch wenn wir nicht nur Grau verwendet haben) konnten wir uns ganz auf die Verteilung von Licht und Schatten konzentrieren.


Die Ergebnisse waren beeindruckend: Ohne Ablenkung durch Farben wurde die Dreidimensionalität der Motive besonders deutlich – die Bilder gewannen an Tiefe, Plastizität und Klarheit. Für viele war es eine spannende Erfahrung, wie sehr ein scheinbar „einfarbiges“ Bild wirken kann.
Ein besonderer Pluspunkt dieser Technik: Die Grisaillemalerei kann als Untermalung dienen, die später durch farbige Lasuren belebt wird – oder als vollendetes monochromes Werk bestehen bleiben.
Lasurtechnik mit Wasser und Braunton








Im zweiten Teil des Kurses haben wir eine verwandte Technik ausprobiert: Auch hier blieb es bei nur einem Farbton (ein warmer Braunton), doch anstatt mit Weiß zu mischen, arbeiteten wir mit mehr oder weniger Wasser, um die Helligkeit zu steuern. Schicht für Schicht entstanden so feine Abstufungen – ein spannender Prozess, bei dem die Tiefe ganz allmählich „wuchs“.
Zusätzliche Lasuren – also durchscheinende Farbschichten – und gezielte weiße Highlights haben die Wirkung nochmals intensiviert. Besonders faszinierend war, wie viel Ausdruck man auch ohne Farbenvielfalt erzeugen kann – allein durch Transparenz, Kontrast und Lichtführung.

Fazit
Der Kurs war für alle Teilnehmenden eine bereichernde Reise in die Welt der Reduktion. Beide Techniken – Grisaille und monochrome Lasur – zeigten eindrucksvoll, wie wichtig der Umgang mit Tonwerten ist und wie viel Tiefe ein Bild auch ohne Farbvielfalt gewinnen kann. Wir freuen uns schon auf den nächsten kreativen Austausch