Flamingos in der Camargue

In die Camargue wollte ich vor allen Dingen um wilde Pferde, Flamingos und natürlich auch das Meer zu sehen. Das mit den wilden Pferden hat nicht ganz geklappt. Alle, die ich zu Gesicht bekommen habe, waren entweder mit Reitern bestückt oder zwischen Zäunen gezähmt. Aber im dortigen Naturschutzpark gab es eine ganz erstaunliche Anzahl von Flamingos. Bei diesem Anblick ging mein Herz auf und selbst die kleinen Mücken – die es natürlich überall auf der Welt gibt, wie man hier gerne mal betont – konnten mich vom Skizzieren nicht abhalten. Abends am Meer hab ich dann noch den – hier zahlreich vorhandenen – Anglern und der Sonne beim Untergehen zugesehen. Ein wunderschöner, beeindruckender Tag.

Bambusgarten in der Nähe von Anduze in Frankreich

Nachdem ich den Bambusgarten betreten hatte, hab ich mich gleich ausgesprochen wohl gefühlt. Es war als wäre ich beim Durchschreiten des Eingangsportals direkt in Asien wieder ausgetreten. Riesige verschiedenfarbige Bambusstangen bilden auf großen weiten Flächen einen einzigartigen Wald (15 Hektar). Der französische Kaufmann und Botaniker Eugene Makel hat im 19.Jhd. während seiner vielen Asienreisen Bambuspflanzen mit nach Europa gebracht und pflanzte sie auf seinem Landgut bei Anduze in Südfrankreich aus. Einige Pflanzen wuchsen zum Teil mehr als 20 m hoch. So entstand der erste Bambusgarten in Europa. Aber nicht nur Bambus – auch viele andere tolle Pflanzen und Gebäude gibt es hier zu bestaunen. Ich war wohl nicht die einzige Besucherin, die von der Atmosphäre in diesem Garten berührt war, denn auch die anderen schritten fast andächtig durch den Park.

Reiseskizzen/Frankreich/Anduze

In Anduze, an dem Fluss Le Gordon, gibt es in meinen Augen, alles was ein typischer französischer Ort braucht: kleine enge Gassen in denen sich Restaurants verstecken und entdeckt werden wollen; Kinder, die laut rufend auf der Straße Fussball spielen; ältere Damen, die sich nach dem Einkauf treffen und ein kleines Schwätzchen halten; am Abend im Bistro bei einem Aperitif das Leben und Treiben auf dem „place“ vor dem Rathaus beobachten. Auf dem Heimweg zum Campingplatz begegnete mir dann immer dieser nette Esel. Er hob jedes Mal den Kopf und schaute mich mit seinen großen dunklen Augen freundlich an – ganz so als würde er mich gleich mit einem „Bonjour Madame“ begrüßen wollen.