Marionettenspieler in Gent

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Normalerweise kann man bei Puppenspieltheater das Phänomen beobachten, dass der Betrachter – auch wenn der Puppenspieler offen zu sehen ist – mit aufmerksamen Blick der Puppe folgt. Ihre Bewegungen und „Stimme“ können uns so in ihren Bann ziehen, dass wir ganz vergessen, dass diese eigentlich von einem Menschen stammen. In Gent – einem ganz faszinierenden Städtchen in Belgien – habe ich auf der Straße einen Marionettenspieler beobachtet, dessen Bewegungen beim Spiel mich fast gänzlich von seiner Puppe abgelenkt haben. Er hatte den Kopf zwischen die Arme „geklemmt“, den Blick nur kurz für einen leisen Dank gehoben, wenn es in seiner kleinen Aludose geklingelt hat. Mit gebeugtem Rücken konnte er ganz geschmeidige, eigenartig anmutende Bewegungen ausführen, die mich an einen Tanz erinnerten. Ich konnte meine Aufmerksamkeit beim besten Willen nicht auf der Puppe zuwenden, auch wenn das sicherlich seine ursprüngliche Intension war.

Delft

DelftDelft – die Stadt von Jan Vermeer. Ich war hier im Vermeer Museum, das sehr interessant aufgebaut wurde. Mir gefallen die Bilder dieses Malers, weil er das Licht so perfekt darstellen konnte. In dem Museum gab es unter anderem verschiedene kleine Kammern in denen erklärt und sichtbar gemacht wurde welche Möglichkeiten des Lichteinfalles und der Lichtintensität Vermeer wahrscheinlich nutzte und welche Auswirkungen diese dann auf das Bild hatten. Man konnte sehen wie sich das Motiv veränderte je nachdem mit welchem Tageslicht (morgens, mittags, abends) es bestrahlt wurde, wie der Künstler kleinste Lichtreflexe (Höhungen) darstellte und wie er Spiegelungen in Fenster, Silberleuchtern oder Glasschalen darstellte. Ich habe einiges dabei gelernt und kann jedem dieses Museum sehr empfehlen. Dann noch ein kleiner Spaziergang durch diese schöne typisch holländische Stadt mit vielen Kanälen, Brücken und natürlich Fahrrädern.

Zwischen Köln und Bonn

Fachwerkhof

Wieder einmal in diesem Jahr bin ich für ein paar Tage unterwegs, diesmal auf dem Weg nach Holland. Erste Zwischenstation ist ein kleiner Ort zwischen Köln und Bonn. Hier auf dem Land gibt es sehr viele restaurierte Fachwerkhöfe – oft vierkantig mit Innenhof, ausserdem jede Menge Pferde. Aufgefallen sind mir auch einige Streuobstwiesen; beim Zeichnen dieser Skizze hörte ich immer wieder wie die Äpfel in unregelmäßigem Abstand mit einem dumpfen Plopp in die Wiese fielen.

Blick über den Inn

Skizze-WasserburgHeute morgen war ich schon früh unterwegs und habe nach einem Motiv für mein letztes Bild gesucht. Es hätte einige gegeben – ich habe mich für den Blick über den Inn entschieden. Vielleicht weil die Häuser hier – im Licht der Sonne – so fröhliche Farben haben – und nach den letzten Regentagen hat das wirklich gut getan. Das ist nun der Abschluss meiner Malreise 2016 – vielen Dank an alle, die meinen Blogbeiträgen gefolgt sind und für die netten Rückmeldungen, die mich auf meiner Reise begleitet haben. Ich habe sehr viele schöne Plätze kennengelernt, nette Menschen getroffen – es gab gute und weniger gute Tage. Jetzt freue ich mich auf zu Hause und auf Bilder, die noch entstehen werden – aus den vielen Skizzen, die ich von unterwegs mitbringe.

Wasserburg

Wasserburg bei Nacht

Wasserburg-bei-Nacht

Die derzeitige Wetterlage ist nun wirklich nicht für „Pleinair-Malerei“ geeignet. Zum Glück kann ich hier in Wasserburg das Atelier einer Freundin nutzen. Das Bild von heute zeigt den Blick aus dem Fenster, gestern Nacht. Das Licht war faszinierend und die Spiegelung des Inns im Fensterflügel hat mich inspiriert. Die Farbe des Gewässers bei Nacht ist momentan definitiv schöner wie am Tage. Da sehe ich nur eine grünbraune Brühe, die rasend schnell vorbeisaust und  jede Menge undefinierbare Teile mit sich trägt. Morgen soll die Sonne wieder scheinen – vielleicht kann ich dann noch ein letztes Mal draussen malen…

Im Herzen der Hallertau

Skizze-St.-AntonHeute war ein besonders schöner Tag – und ich hatte mit meiner Bildauswahl großes Glück. Durch Zufall kam ich an die Wallfahrtskapelle St. Anton in der Hallertau. Ich bin hierher gefahren um ein Hopfenfeld zu malen und das war der perfekte Ort dafür. Ausserdem habe ich noch nette Menschen kennengelernt, Kuchen und Saft bekommen und eine Privatführung durch die, dem hl Antonius geweihte, Kapelle. Bereits 11 Monate nach seinem Ableben wurde er heilig gesprochen – das ist bis heute der absolute Rekord. 1661 wurde zunächst eine kleine Kapelle gebaut in der ein Bild des Heiligen – damals aus Padua mitgebracht – aufgestellt wurde. Heute ist die – vor 15 Jahren restaurierte größere Kapelle sehr beliebt für Hochzeiten.

Ach ja, der Hopfen – war ein spannendes Thema – hier in Etappen – das Bild ist noch nicht ganz fertig…

Kunstakademie Nürnberg

Kuenstler-Akademie-Nuernberg

Ich habe das große Glück zwei Menschen zu kennen, die an der Kunstakademie in Nürnberg studieren und sich die Zeit genommen haben mir einen kleinen Einblick zu gewähren. Der Bau liegt in der Nähe des Tiergartens und wirkt wie in einen Park eingebettet. Der Architekt Sepp Ruf hat diese pavillonartig angelegten Gebäude im Jahr 1954 entworfen. Folgende Fachrichtungen, bzw Klassen, werden hier angeboten: Fotografie/Freie Kunst/Freie Kunst mit Schwerpunkt Malerei/Bildende Kunst/Bildhauerei/Freie Malerei und Kunsterziehung/Freie Kunst und Kunstpädagogik/Gold- und Silberschmieden/Grafik-Design/Visuelle Kommunikation/Kunstgeschichte/Freie Malerei/Künstlerische Konzeptionen. Die Studierenden profitieren klassenübergreifend voneinander und den einzelnen Werkstätten. Faszinierend fand ich die Offenheit und damit auch Freiheit für Kreativität, die diese Akademie bietet.

Sonntags im Schlossgarten in Erlangen

Skizze-Schlossgarten-Erlangen

Heute hatte ich wirklich Glück – das Wetter war ganz überraschenderweise sonnig – den ganzen Vormittag. Ausgiebiges Frühstück im Straßencafe vis à vis – dann war ich einzige Besucherin  einer Comic- Ausstellung mit persönlicher Führung des Kurators inklusive Tipps für weitere sehenswerte Orte im Frankenland… Bin dann doch nur in den Schlossgarten, wo ich mein nächstes Malmotiv gefunden habe. Hier eine Bleistiftskizze und dann ein kleines – noch nicht ganz fertiges – Bildchen. Dann kam er nämlich wieder – der Regen…Schlossgarten-Erlangen

 

Aromagarten in Erlangen

Der Garten gehört zum Botanischen Garten in Erlangen – liegt aber etwas davon entfernt, direkt im Tal der Schwabach. Schon wenige Schritte nach dem Eintreten kann ich duftende Rosen riechen und sehe eine Farbenpracht, die mich sicher sein lässt – hier bin ich richtig für mein nächstes Bild. Zum Glück scheint es heute – obwohl anders vorhergesagt – ausnahmsweise einmal nicht zu regnen. Der Garten ist ungefähr 1 h groß und in ihm gedeihen eine Vielfalt von  meist mehrjährigen, winterharten duftenden Stauden und Gehölze. Also nicht nur eine Wohltat für die Augen, sondern auch für die Nase.

ErlangenAromagarten

 

Max Bar in Heidelberg

Max-Bar-HeidelbergDas war ja wirklich Zufall – ich wollte nur schnell vor dem Aufstieg zum Schloss irgendwo einen Kaffee trinken gehen und bin am Marktplatz hinter der Heiliggeistkirche in Heidelberg auf die Max Bar gestoßen. Der Platz drinnen direkt neben dem Fenster schien mir am Besten geeignet um mich drinnen und draußen ein wenig umzuschauen. Dieses kleine Bistro, mit Originaleinrichtung, gibt einem das Gefühl sich mitten in dem, von mir so geliebten, Frankreich aufzuhalten. Die Stammgäste hier am frühen Morgen wirken vertraut mit dem „Patron„, von dem man oft hört: „Wie immer?“ Zwischendrin kommt ein Sportler in Radlerkleidung herein, offensichtlich auch Stammgast, und beim näheren Hinsehen habe ich das Gefühl ihn auch zu kennen. Ich weiss noch, dass es sich um Gewichtheben handelt – nur der Name fällt mir nicht ein. Später hab ich es dann doch noch herausgefunden – Matthias Steiner.