Glyptothek – Zeichnen zwischen Marmorstatuen und Holzfiguren von Andreas Kuhnlein
An einem regnerischen Tag waren wir mit dem Zug unterwegs nach München. Vom Bahnhof nur ein paar Minuten zu Fuß zum Königsplatz und der große Säuleneingang der Glyptothek lädt uns ein zu einem ruhigen und trotzdem spannenden Zeichentag. Das imposante Gebäude ließ Ludwig I. von Leo von Klenze erbauen. Die meisten Marmorstatuen hat der bayerische König bei seinen Italienreisen erstanden – er war ein begeisterter Sammler der Antiken Kunst und wollte München zu einem „Isar-Athen“ machen.
Zunächst widmeten wir uns der Technik des „Messens“ der Proportionen – einfach unerlässlich, wenn man nach der Natur zeichnen möchte. Dann suchte sich jeder eine Figur aus und mit Blei-, Bunt- und Aquarellstiften entstanden die Figuren und Köpfe im Skizzenbuch.
Nach der Mittagspause im Museumscafe war auch noch die Option sich an eine der Holzskulpturen des Chiemgauer Künstlers Andreas Kuhnlein heranzuwagen. Der Kontrast der nach Aussen hin glatten, idealisierten Marmorstatuen und der zerklüfteten warmen Holzskulpturen von Kuhnlein, die scheinbar das Innenleben dieser Figuren zeigen, ist wirklich eklatant.
Am Ende des Tages waren wir überrascht von den zeichnerischen Fortschritten, die bei der Besprechung der Skizzen zu erkennen waren – und davon wie schnell dieser Tag verflogen ist. Das war sicher nicht der letzte Kurs, den ich in diesen schönen Räumen gehalten habe.